Wie funktioniert die EC-App

Was kann die EC-App eigentlich? Und wie kann ich als Admin Inhalte erstellen?

Maximilian Bengs, Entwickler der EC-App, erklärt in unserem neuen YouTube Tutorial, wie du dich auf der Web-Oberfläche zurechtfindest und welche Funktionen in der App stecken.

Das Tutorial findest du auf unserem YouTube-Kanal, der hier verlinkt ist.

„Du bist ein Gott, der mich sieht!“

„Du bist ein Gott, der mich sieht!“ – 1. Mose 16,13 Was für eine geniale Erkenntnis aus der Jahreslosung. Wir vom EC Deutschland wünschen euch, dass ihr genau das in diesem Jahr erlebt! Gott sieht dich. Du hast Ansehen bei Gott! Bist für ihn eine richtige Sehenswürdigkeit!

Hier findest du ein kurzes Video unseres Referententeams zur Jahreslosung, das du zum Beispiel zur Einleitung einer Gruppenstunde oder im nächsten Focus nutzen kannst:

Der neue Rundbrief Beratung & Begleitung ist da!

Der neue Rundbrief aus unserem Arbeitsbereich Beratung & Begleitung ist da.

Neben konkreten Anliegen zum Beten findet ihr im Rundbrief Berichte von Begegnungen im EC-Freiraum, dem Mentoring-Grundkurs oder der Lernenden Gemeinschaft Jugend und einen Ausblick auf kommende Veranstaltungen.

Den gesamten Rundbrief findet ihr hier

„Gott beruft nicht die Begabten, sondern begabt die Berufenen.“

Statement zu: „Berufen – Glaubst du nicht? Bist du aber!“

Das Thema Berufung ist ein Thema, das viele Jugendliche und junge Erwachsene beschäftigt. In der letzten Ausgabe der Entschieden und auf Social Media gaben sechs von ihnen ein Statement ab, was Berufung für sie bedeutet.

„Gott beruft nicht die Begabten, sondern begabt die Berufenen.“ (Unbekannt) 

Den Begriff „Berufung“ habe ich das erste Mal im Rahmen des Konfiunterrichts gehört im Zusammenhang mit der Geschichte vom Fischzug des Petrus oder dem Leben von Paulus. Petrus und Paulus sind krasse Persönlichkeiten, die viel erlebt und mit ihrem Leben krasse Dinge bewirkt haben. Dabei fällt es gar nicht so leicht, sich nicht mit ihnen zu vergleichen. Ich persönlich habe das immer wieder getan und gedacht, dass Gott mich, zum Beispiel im Vergleich zu Petrus und Paulus, niemals berufen und zu etwas „Besonderem“ gebrauchen würde, weil ich nicht so begabt, bekannt und mutig bin. 

Umso erstaunter bin ich, wenn ich jetzt auf die vergangenen Jahre zurückschaue. Denn ich bin gewiss, dass Gott mich dahin berufen hat, wo ich jetzt im Leben stehe, was ich mir selber niemals zugetraut hätte. Nach der Konfirmation habe ich angefangen ehrenamtlich in der Jungschar, später auch in einer Jugendband und im Teenkreis mitzuarbeiten. Alleine, dass ich damals den Weg zum Konfirmandenunterricht und darüber in den EC gefunden habe, würde ich im Nachhinein als Führung Gottes bezeichnen. Für mich war schon lange klar, dass ich nach der 10. Klasse eine Ausbildung zur Krankenschwester machen wollte. Einige Situationen haben mich allerdings dazu gebracht, doch mein Abitur zu machen und anschließend ein FSJ beim Team-EC. In dieser Zeit habe ich mich viel damit beschäftigt, wie es nach diesem Jahr weitergehen soll. Aus einem Pool von Möglichkeiten hat sich ein Studium an der CVJM-Hochschule für Soziale Arbeit und Religionspädagogik entwickelt. Von vielen möglichen Optionen hat sich diese einfach richtig angefühlt und ich hatte und habe das Gefühl, einen Frieden für diese Entscheidung bekommen zu haben und nicht fragen zu müssen „was wäre, wenn ich mich anders entschieden hätte“? In all dieser Zeit durfte und darf ich erleben, dass Gott mich als „Normalo“ zu dem befähigt, wozu er mich berufen hat und ich nicht schon alles von mir aus können muss. 

Lena Longuet

„Berufung ist für mich nicht eine Tätigkeit, die man sein ganzes Leben ausführt.“

Statement zu: „Berufen – Glaubst du nicht? Bist du aber!“

Das Thema Berufung ist ein Thema, das viele Jugendliche und junge Erwachsene beschäftigt. In der letzten Ausgabe der Entschieden und auf Social Media gaben sechs von ihnen ein Statement ab, was Berufung für sie bedeutet. 

Berufung ist für mich nicht eine Tätigkeit, die man sein ganzes Leben ausführt. Es ist auch nicht so, dass deine größte Begabung automatisch deine Berufung sein muss. Außerdem hat Berufung nichts mit Ruhm oder Reichtum zu tun. Berufung ist der Platz in der Welt, an dem man das Gefühl hat, dass dieser nur von einem selbst ausgefüllt werden kann. Diesen Platz muss man nicht direkt finden. Es ist wichtig, sich auszuprobieren und in viele Gesellschaftsfelder einen Einblick zu bekommen.  In diesem Aspekt der Berufsfindung hat mir zum Beispiel Waypointer, eine Organisation, die Seminare zur beruflichen Orientierung, anbietet, sehr geholfen. Dort deckt man über fünf Wochenend-Seminare alle zehn Gesellschaftsfelder ab. Die Sprecher sind Personen, die in den entsprechenden Berufsfeldern arbeiten. Mir ist dort aufgefallen, dass wenn man zum Beispiel, wie ich, seine Berufung in der Arbeit mit Menschen sieht, nicht nur die sozialen Berufe in Frage kommen, sondern es auch verschiedene Berufe in der Wirtschaft gibt, die für mich interessant sind. Schließlich ist Berufung nichts Starres. Die Berufung einer Person kann und wird sich im Laufe des Lebens immer wieder verändern. Deswegen sollte man sich keine Sorgen machen, wenn sich das Gefühl einstellt, dass das, was man bis jetzt gemacht hat, sich nicht mehr nach Berufung anfühlt. Auch wer seine Berufung nicht sofort findet, wird ihr im Lauf seines Lebens immer näherkommen. Es ist nicht nötig, sich dabei zu großen Stress zu machen. 

Josias Goette

„Jesus hat einen anderen Vorschlag für mein Lebenskonzept.“

Statement zu: „Berufen – Glaubst du nicht? Bist du aber!“

Das Thema Berufung ist ein Thema, das viele Jugendliche und junge Erwachsene beschäftigt. In der letzten Ausgabe der Entschieden und auf Social Media gaben sechs von ihnen ein Statement ab, was Berufung für sie bedeutet.

Seit ich mich dafür entschieden habe, mein Leben als Christ zu leben, habe ich gemerkt, dass damit ganz unterschiedliche Erwartungen verbunden werden. Als Kind wurde mir immer wieder gesagt, ich soll Gott fragen, was er mit meinem Leben vorhat. Im Lauf der Jahre habe ich dann gelernt, wie das aussehen kann: Da ist zum Beispiel das Ideal der Geduld, dem ich bis heute vergeblich versuche, mich zu nähern. Oder christliche Nächstenliebe, noch so eine Baustelle, die wie der Berliner Flughafen kein Ende zu nehmen scheint. In anderen Sachen bin ich dafür ganz gut, ich begegne (den meisten) Menschen (meistens) freundlich. Oder beim Thema Hilfsbereitschaft könnte ich auch einen Haken setzen. Wenn man uns Christen von außen betrachtet, könnte man manchmal auf die Idee kommen, dass es darum geht, wer Christus am ähnlichsten geworden ist; und in gewisser Weise stimmt das auch. 

Ich habe dabei aber eine faszinierende Beobachtung gemacht: Ich schaffe es nicht, alles zu erfüllen, was Gott von mir möchte. Habe ich eine Tugend gemeistert, merke ich, dass ich an einer anderen Stelle versage. Und kaum nehme ich die nächste in den Blick, fange ich an, die erste zu vernachlässigen. 

„Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s finden.“ 

Jesus hat einen anderen Vorschlag für mein Lebenskonzept. Er sagt: „Gesteh dir ein, dass du es nicht schaffst, allem nachzurennen, was gut und wichtig ist. Bleib in meiner Nähe, und dabei wird sich dein Leben verändern.“ Fast zu billig, aber das ist christliche Hingabe. Wenn man´s genau nimmt, sogar Lebens-Aufgabe.

David Höfer

„Als Kind war ich immer gespannt, was Gott mit meinem Leben machen würde.“

Statement zu: „Berufen – Glaubst du nicht? Bist du aber!“

Das Thema Berufung ist ein Thema, das viele Jugendliche und junge Erwachsene beschäftigt. In der letzten Ausgabe der Entschieden und auf Social Media gaben sechs von ihnen ein Statement ab, was Berufung für sie bedeutet. 

Als Kind war ich immer gespannt, was Gott mit meinem Leben machen würde. Die Frage nach meinem Traumberuf kurbelte meine Fantasie an. Ich wollte Sängerin werden, Schriftstellerin, Lehrerin oder Modedesignerin. Am besten alles gleichzeitig. Als Teenagerin war ich aufgeregt, welche Berufung Gott in mein Leben sprechen würde. Mein Glaube wurde mir immer wichtiger, und ich habe Gott in meinen Berufswunsch eingebunden. Plötzlich wollte ich Lobpreislieder oder christliche Romane schreiben. Meine Ideen waren vielfältig, doch Gott sollte Mitspracherecht bei meiner Berufswahl haben. Ich wartete darauf, dass er mir sagen würde, was ich mit meinem Leben machen sollte. So sehr ich es mir auch wünschte, ich hörte nichts. Als ich das Abi in der Tasche hatte, kam in mir die Angst auf, mich falsch zu entscheiden. Was war bloß Gottes Weg für meine Zukunft? Was, wenn ich Gottes Stimme überhören würde? Was, wenn ich Gottes Berufung nicht mögen würde? Ich war wie gelähmt wegen dieser Ängste und Fragen. Ich habe Gott in meine Studienwahl miteinbezogen und viel zu ihm gebetet, doch da war nie eine Stimme, die mir genau gesagt hat, was ich machen soll. Kein Gefühl, einfach zu wissen, was Gott mit meinem Leben vorhat. Da war ich schon ein bisschen enttäuscht. Ich lernte Menschen kennen, die eine klare Berufung von Gott erhalten hatten. Ich las Bücher von bedeutenden Missionaren, die Gottes Ruf in fremde Länder gefolgt waren, und fühlte mich dabei schlecht.  

Ich erwischte mich oft dabei, wie ich mich mit Menschen in meinem Alter verglich. Freundinnen, die in ihrem Berufsfeld jeden Tag Menschen helfen können. Familienmitglieder und Bekannte, die predigen, missionieren und sichtbar Gottes Reich aufbauen. Sie schienen ihre Berufung gefunden zu haben. Es schlich sich die Frage ein, wieso ich keine persönliche Berufung erfahren habe. Wieso Gottes Plan für mein Leben nicht so klar ersichtlich war, obwohl ich ihm davon die Ohren vollgequatscht habe.  

Im Auslandsjahr auf einer Bibelschule nahm ich mir die Zeit, über meine Zukunft nachzudenken und zu beten. Außerdem las ich viel in der Bibel und suchte nach Stellen, die von Berufung sprachen. Berufung, da dachte ich an die Helden der Bibel. Menschen wie Mose oder Petrus. Paulus oder David. Große Anführer, Missionare und Könige. Menschen, denen Gott einen Auftrag gegeben hat. Sie haben den Ruf erhalten, etwas für und mit Gott zu tun. Allerdings wird in der Bibel im Zusammenhang mit Berufung selten von persönlichen Berufungen gesprochen. Es steht auch nirgends, dass jeder und jede einen ganz besonderen Auftrag von Gott bekommt. Stattdessen spricht die Bibel von einer Berufung, die für alle Christen und Christinnen gilt. Wir alle sind dazu berufen, Gott zu kennen und ihm nachzufolgen. Er beruft uns dazu, heilig zu leben: „Denn Gott hat uns nicht zur Unreinheit berufen, sondern zur Heiligung“ (1.Thessalonicher 4,7).  Er beruft uns dazu „[…] Gemeinschaft mit seinem Sohn Jesus Christus, unserem Herrn“ zu haben (1.Korinther 1,9). Er hat uns zur Freiheit berufen, dazu, Gottes Liebe im Herzen zu tragen und diese an andere weiterzugeben.  

Als ich das zum ersten Mal so gehört habe, ist eine riesige Last von mir abgefallen. Ich hatte lange darauf gewartet, dass Gott mir sagen würde, was ich machen soll. Vielleicht wollte Gott mir aber vor allem sagen, wie ich leben soll. Was und wo wurden immer unwichtiger. Das wie rückte in den Mittelpunkt. Mein Verständnis von Berufung stand bis dahin in direktem Verhältnis zu meinem Verständnis des Begriffs Beruf. Das Verständnis von Berufung in der Bibel ist viel mehr als ein Beruf. Die Berufung für uns alle ist allgemein und übergeordnet. Die Stellen in der Bibel, die von unserer Berufung sprechen, zielen viel eher auf unsere Herzenshaltung ab, nicht auf unseren Lebensinhalt.  

Die Helden in der Bibel, die von Gott benutzt worden sind, haben ihren Ruf teilweise erst im hohen Alter erhalten.  Mose oder Josua haben erst als alte Männer die bekannten Abenteuer mit Gott erlebt. Ich liebe die Geschichte von Mose. Die ersten 80 Jahre seines Lebens hat Mose keine persönliche Berufung von Gott bekommen, jedenfalls lesen wir davon nichts in der Bibel. Stattdessen wuchs er als Ziehkind des Pharaos auf, war auf der Flucht und hütete dann Schafe. Das Dasein als Hirte war allerdings nicht Gottes Berufung für Mose. Die Berufung kam später. Gewirkt hat Gott auch in den frühen Jahren Moses Lebens. Er hat ihn vorbereitet auf die Aufgabe, die er für ihn hatte. Mit 80 Jahren berufen. Davon bin ich mit Anfang 20 noch weit entfernt. Die Missionarin Corrie ten Boom hat die ersten Jahre ihres Lebens als Uhrmacherin in einem Laden ihrer Familie gearbeitet. In diesen Jahren kannte sie Gott schon und hat auf seine Stimme gehört. Die Berufung, Menschen von Gottes Vergebung und bedingungsloser Liebe zu erzählen, kam erst in der zweiten Hälfte ihres Lebens, mit 50. Natürlich sehen wir sowohl in der Bibel als auch heutzutage Gegenbeispiele. David wurde schon jung von Gott zum zukünftigen König berufen. Trotzdem beeindrucken mich Mose und Corrie und sie sind Beispiele dafür, dass Gott Menschen unabhängig von ihrem Alter gebraucht. Persönliche Berufung sieht also bei jedem Menschen unterschiedlich aus. Es hat eine Weile gedauert, bis ich gelernt habe, dass Alter und Berufung nichts miteinander zu tun haben. Gott, der außerhalb von Raum und Zeit steht, wird nicht jeden von uns zum gleichen Zeitpunkt berufen. 

Abgesehen vom Zeitpunkt meiner Berufung hat mich auch deren Inhalt beschäftigt. Die Vorstellung, dass Gott mich zu etwas beruft, hat mir Sorgen gemacht. Was, wenn er von mir verlangen würde, in ein fremdes Land zu reisen, um dort zu missionieren? Was, wenn ich meine Berufung nicht mögen würde und Gott zu viel von mir verlangen würde? In diesem Punkt muss ich mir Gottes Wesen vor Augen rufen. Gott ist mein liebender Vater und Freund. Er will mich nicht ausbeuten, ärgern oder mir unmögliche Aufgaben stellen. Gott will mich nicht als Marionette, die für ihn Arbeit verrichtet. Sein Wille für mein Leben ist nichts, was mir Angst machen sollte. Natürlich stimmt es, dass Gott auch in unseren Schwächen wirkt und wir durch ihn Dinge tun können, die uns zuvor überfordert oder Angst gemacht haben. Er wird uns aber zu nichts berufen, wofür er uns nicht ausrüstet. Würde ich meinen Eltern erzählen, Gott hätte mich dazu berufen, Ärztin zu werde, würden sie wahrscheinlich stutzen. Ich kann nicht nur schlecht Blut sehen, sondern habe auch große Angst vor Nadeln. Gott hat uns nicht umsonst Begabungen und Leidenschaften geschenkt. Er wünscht sich, dass wir mit ihm zusammen lernen, diese zu entwickeln und einzusetzen. Es müsste ein sehr großes Wunder geschehen, damit ich eine gute Ärztin werden könnte. 

Berufung ist also kein Zwang. Gott ist kein Gott des Zwangs, er beruft uns zur Freiheit und lässt uns die Wahl. Manchmal hätte ich mir sogar gewünscht, Gott hätte mir klipp und klar gesagt, welchen Beruf er sich für mich ausgesucht hat. Inzwischen bin ich dankbar, dass ich selbst darauf kommen musste. Dankbar, dass ich meine Zukunft mit Gott zusammen gestalten kann und Gott mir keinen Befehl gegeben hat. So habe ich über Irrwege gemerkt, was mir Spaß macht und wo meine Begabungen liegen. Gott hat dann die notwendigen Türen geöffnet. Dieser Prozess hat mich gelehrt, mit Gott zusammen Entscheidungen zu treffen und ihm zu vertrauen. Meine Suche nach dem richtigen Berufsfeld war nicht einfach und verlief nicht geradlinig. Ich habe mein Studienfach gewechselt und weiß auch jetzt noch nicht genau, welchen Job ich später haben werde. Was ich allerdings gefunden habe, ist Berufung. Nicht die spezifische, persönliche Berufung, die Mose und David erfahren habe. Ich habe die Berufung Gottes verstanden, ihm nachzufolgen und in Beziehung mit ihm zu treten.  

Es war für mich wichtig, mich von dem Druck zu lösen, alles zu tun, um eine Berufung zu finden. Wir müssen unsere Berufung nicht selbst finden. Nicht umsonst heißt es Be-ruf-ung. Der Ruf geht immer von Gott aus. Solange wir diesen Ruf nicht hören, gilt für uns die Berufung der Bibel. Den perfekten Beruf finden, die Karriereleiter hochklettern und erfolgreich sein. Bei Gott sind diese Dinge nicht wichtig. Die Welt um uns herum sagt, dass wir das alles schaffen müssen. Gott möchte, dass wir ihn ehren und ihm treu sind. Seinen Namen sollen wir groß machen und das Evangelium weitergeben, egal in welchem Beruf wir tätig sind, oder was unseren Alltag füllt. Ob wir in die Schule gehen, eine Ausbildung machen oder in einem Büro arbeiten, spielt keine Rolle. Als Vollzeit Mutter oder als Rentner, wir sollen die uns anvertraute Aufgabe treu verrichten. „Und alles, was ihr tut, das tut von Herzen, als für den Herrn und nicht für Menschen“ (Kolosser 3,23). Dieser Vers motiviert mich an Tagen, wenn die Online-Uni anstrengend ist. Wenn mein Nebenjob mir viel abverlangt und ich mich in Tagträumen zu verlieren drohe. Der Vers sagt mir, dass ich Gott lobe, wenn ich meine Tätigkeiten ernst nehme und mit freudigem Herzen verrichte. Das fällt mir zwar nicht leicht, doch Gott erinnert mich immer wieder daran. Ich glaube, ihn zu kennen und zu lieben ist Gott so viel wichtiger als erfolgreich und angesehen in unserem Beruf zu sein. Er sieht unser Herz an und wünscht sich, dass wir ihm den ersten Platz darin einräumen. Ein Beruf ist nie wichtiger als Gott. Dasselbe gilt, denke ich, auch für eine Berufung. Wenn die Tätigkeit, die Gott uns anvertraut, wichtiger wird als die Beziehung zu Gott, sollten wir uns Gedanken machen. Ich glaube, ich habe mich immer so sehr nach einer Berufung gesehnt, weil damit eine gewisse Bestätigung einhergeht. Menschen, die genau wissen, was sie machen wollen, wirken auf mich zielstrebig und fleißig. Mein stolzes Herz sehnt sich nach Anerkennung und Bewunderung für das, was ich tue. Der Vers aus Kolosser 3,23 warnt uns davor, unseren Beruf auszuüben oder unseren Alltag mit Dingen zu füllen, um Menschen zu beeindrucken. Es geht nicht darum, vor anderen gut dazustehen. Viele meiner eigenen Sorgen kamen durch das Vergleichen. Ich habe von Berufungen anderer gelesen oder gehört. Nach links oder rechts zu gucken hat mich unsicher und unzufrieden gemacht. Sicherheit und Freude an meinen Aufgaben finde ich nur, wenn ich nach oben, nämlich zu Gott, schaue.  

Die Fragen bleiben. Gibt es für mich eine bestimmte Berufung? Wann wird der Moment kommen, wenn ich einen klaren Ruf von Gott höre? Ich weiß es nicht. Bis ich diese Fragen beantworten kann, möchte ich die Berufung, von der ich in der Bibel lese, ernst nehmen. Ich will Jesus zu meiner Priorität machen und ihm immer ähnlicher werden. Vor allem möchte ich den Blick von anderen lösen und auf Jesus schauen. Je mehr ich mein Hören auf Gott und unsere Beziehung schärfe und stärke, desto leichter wird es mir fallen, einen Ruf zu hören, wenn er kommt.  

Magdalena Roth

„Bin ich zum Lehrer-Sein geboren? “

Statement zu: „Berufen – Glaubst du nicht? Bist du aber!“

Das Thema Berufung ist ein Thema, das viele Jugendliche und junge Erwachsene beschäftigt. In der letzten Ausgabe der Entschieden und auf Social Media gaben sechs von ihnen ein Statement ab, was Berufung für sie bedeutet. 

Ich heiße Sabrina und habe Ende Februar mein Referendariat im Förderschulbereich abgeschlossen. Seit März arbeite ich nun als Förderschullehrerin und bin direkt Klassenleitung einer 7. Klasse geworden. Erzähle ich Menschen in meinem Umfeld, dass ich Lehrerin bin und behinderte Kinder und Jugendliche unterrichte, ist eine häufige Reaktion: „Oh, das könnte ich nicht. Dazu muss man aber geboren sein.“ Christen sagen: „[…] Dazu muss man aber berufen sein.“ Bin ich zum Lehrer-Sein geboren? Aus meiner Sicht nicht wirklich. Vor Leuten zu sprechen habe ich nie sonderlich gerne gemacht; Unterricht zu planen kann ganz schön lange dauern; beim Unterrichten geht auch mal einiges schief. Du kannst jedoch super viel lernen und dir einiges an „Know how“ aneignen, auch wenn du von dir selbst nicht sagen würdest, dass du dazu geboren wurdest. Aber fühle ich mich zum Lehrer-Sein berufen? Das kann ich mit einem klaren „ja“ beantworten. Ich habe keine krasse Stimme gehört, die mir irgendwann gesagt hätte: „Sabrina, du wirst Lehrerin werden.“ Für mich ist der Umgang mit den Schülerinnen und Schülern aber eine Chance, sie (hoffentlich) positiv zu prägen. Ihnen durch meine Art und meinen Umgang mit ihnen zu vermitteln, dass ich es zu 100 Prozent gut mit ihnen meine. Dass sie Fehler machen dürfen, die aber kein Weltuntergang sind, sondern Chancen, daraus zu lernen. Ihnen vorzuleben, dass ich mir mit meinem Gegenüber nicht zwingend die Köpfe einschlagen muss. Dass die Stoffvermittlung nicht immer an erster Stelle stehen muss, wenn gerade andere Brände zu löschen sind. Ich wünsche mir, dass meine Schülerinnen und Schüler über sich hinauswachsen können, aber auch gleichzeitig ihre eigenen Grenzen kennen und anerkennen lernen. Ja, du kannst dir sehr viel an „Technik“ aneignen, aber deine Grundhaltung gegenüber deinen Schutzbefohlenen, und das sind meine Schülerinnen und Schüler nun mal, kannst du nur bedingt ändern. Wenn die Kinder und Jugendlichen im Schulalltag neben allem fachlich-inhaltlichen noch etwas über meinen Glauben erfahren, dann ist das für mich eine riesengroße Chance. Sei es, wenn ich vom Wochenende erzähle und was am Sonntag in der Gemeinde passiert ist; wenn ich ihnen die Weihnachtsgeschichte aus christlicher Sicht erzähle; oder sie merken „Frau M. ist anders als die anderen Lehrer.“ Bin ich dazu berufen, technisch einwandfreien Unterricht abzuliefern? Im Moment sicher nicht. Bin ich dazu berufen, meine Schüler auf vielfältige Weise positiv zu prägen und ihnen so meinen Glauben näherzubringen? Mit Sicherheit! 

Sabrina Meth

„Gott hat dafür schon mehrfach Räume in meinem Leben geschaffen“

Statement zu: „Berufen – Glaubst du nicht? Bist du aber!“

Das Thema Berufung ist ein Thema, das viele Jugendliche und junge Erwachsene beschäftigt. In der letzten Ausgabe der Entschieden und auf Social Media gaben sechs von ihnen ein Statement ab, was Berufung für sie bedeutet. 

Berufung hat für mich in erster Linie nichts mit einem bestimmten „Beruf“ zu tun, sondern eher mit „Rufung“, also ein „gerufen werden“. Außerdem ist Berufung für mich die Verbindung von Leidenschaft und Fähigkeiten. Ich habe die Leidenschaft, Menschen, besonders Kindern, ihren Wert durch Jesus Christus zuzusprechen. Ich selbst durfte in meiner Familie soviel Wertschätzung erfahren und entdecken, dass Gott mich liebend und wertschätzend ansieht, dass es mir ein Herzensanliegen ist, das weiterzugeben. 

Gott hat dafür schon mehrfach Räume in meinem Leben geschaffen: 

Während meiner Elektronikerausbildung konnte ich diese Leidenschaft gegenüber meinen Arbeitskollegen leben. Sie wussten, dass ich mit Jesus unterwegs bin, was ab und an zu Gesprächen darüber führte, und ich versuchte es auch durch meinen Lebensstil sichtbar werden zu lassen.  

Nach meiner Ausbildung hatte ich mir vorgenommen, noch ein FSJ zu machen. Ich hatte mir überlegt, was mir für das Jahr wichtig ist: Meine Fähigkeiten sollten Anwendung finden (Technik, Musik, Auto fahren, …), genauso, wie meine Leidenschaft, also Kindern von Jesus zu erzählen, Menschen wertzuschätzen und zu ermutigen. Die Berufung daran war, dass Gott mir bei meiner Recherche nach FSJ-Stellen genau so eine Stelle beim Team-EC auf den Bildschirm legte. Als ich die Stellenausschreibung gelesen hatte, wusste ich genau: Das will ich machen. 

Nach meinem FSJ habe ich nach einer Stelle gesucht, bei der ich „Musik“ und „Glaube“ miteinander verbinden kann. Auch hier zeigte mir Gott mit Popularer Kirchenmusik einen Studiengang, den es gerade mal seit einem Jahr gab und öffnete mir die Türen, um das studieren zu können. Auch das verstand ich als Berufung. 

Aktuell mache ich mein kirchenmusikalisches Praktikum, welches bis September geht, und bin daher gerade auf der Suche nach einer Kirchenmusikstelle. Auch hier bin ich gespannt, wohin Gott mich (be)ruft. Ich will darauf vertrauen, dass er einen Platz findet, an dem ich meine Leidenschaft und Fähigkeiten einsetzen kann und somit meine Berufung leben kann. 

By the way: Ich habe letztes Jahr geheiratet und sehe das auch als Berufung. Gott stellt mir eine Frau an die Seite, für die ich ganz besonders da sein darf, sie wertschätzen und ermutigen kann. Gemeinsam dürfen wir das Konzept der Ehe unter Gottes Schutz, Segen und Auftrag als Vorbild leben. 

Johannes Weller 

„Zur Jugendarbeit und zum Handwerk berufen […]“

Statement zu „Berufen – Glaubst du nicht? Bist du aber!“

Das Thema Berufung ist ein Thema, das viele Jugendliche und junge Erwachsene beschäftigt. In der letzten Ausgabe der Entschieden und auf Social Media gaben sechs von ihnen ein Statement ab, was Berufung für sie bedeutet. 

Servus, ich bin der Ruben, bin 21 Jahre alt und komme aus Gingen. 

Inzwischen würde ich von mir behaupten, dass ich mich zur Jugendarbeit und zum Handwerk berufen fühle. Die Berufung habe ich allerdings nicht durch eigene Suche gefunden, da gab’s andere Personen, die den Startschuss gaben: 

Zum einen hat mir mein Papa gezeigt, wie man mit verschiedenen Werkzeugen in der Werkstatt umgeht und so das Interesse am Werkeln in mir geweckt. 

Zum anderen wurde ich von Mitarbeitern bei uns in der Gemeinde gefragt, ob ich nicht Lust hätte, in der Jungschararbeit einzusteigen. 

Für beide Bereiche konnte ich mich schnell begeistern und habe erste Erfahrungen gesammelt. Keins von beidem hätte ich zu diesem Zeitpunkt allerdings als Berufung bezeichnet. Vielleicht eher als eine Art „ausprobieren“, einfach mal machen und schauen wies läuft. Mit der Zeit wurde dann daraus eine Leidenschaft und daraus wiederum die Berufung. 

Im Bereich Handwerken bin ich dabei, meine Berufung zum Beruf zu machen und befinde mich zurzeit in der Ausbildung zum Schreiner. 

Ich fühle mich jedoch zu beiden Dingen, zur Jungendarbeit und zum Handwerk, in gleichem Maß berufen: Ich kann dort meine Stärken einsetzen und andere Personen können durch mich, meine Arbeit und meine Zeit profitieren, und das mache ich gerne! 

Und ja, manchmal habe ich auch keine Lust morgens aufzustehen und zur Arbeit zu gehen oder mich abends noch hinzusetzen und die nächste Jungscharstunde vorzubereiten. Ich stelle aber immer wieder fest, dass es sich lohnt es doch zu tun und sich in eine Sache oder eine Person zu investieren. 

Am Ende steht ein fertiges Möbel und (meistens) ein glücklicher Kunde. Oder ein Jungscharkind, das mit einem Lächeln im Gesicht wieder nach Hause geht. Oder sogar ein Jungscharkind, das man über die Jahre begleitet hat und welches nun selber in der Jungschar mitarbeitet. 

Das zu sehen und zu erleben, ist ein Hammergefühl. Und es bestärkt miich in dem, zu dem ich mich berufen fühle. 

Ruben Bohnacker

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