Wir haben Theologie studiert – 7 – Thomas Hölzemann

So vielfältig wie die Beweggründe sind Theologie zu studieren, so vielfältig sind auch die Wege und Ziele, was man damit machen möchte. Wir stellen euch sieben Leute vor. Heute: Thomas Hölzemann

Darum habe ich Theologie studiert:
Schon von Jugend an hat mich das Nachdenken über Gott, das Entdecken und Systematisieren im Glauben fasziniert. Nach Ausflügen in andere Studienfächer habe ich am Ende dann doch studiert, was mich wirklich von Herzen interessierte.

Ich habe hier studiert:
An der Evangelistenschule Johanneum in Wuppertal.

Das mache ich seither beruflich damit:
Nach mehreren Jahren im Verkündigungsdienst als Gemeinschaftsprediger, Stadtmissionar und nach ein paar Jahren als Gemeinschaftsinspektor arbeite ich nun als Krankenhausseelsorger im SANA Krankenhaus Gottesfriede in Woltersdorf.

Diese Träume hatte ich zu Beginn meines Studiums:
Mit meinen Gaben und Leidenschaften wollte ich beitragen, dass einzelne Menschen, Gemeinden und unsere Gesellschaft erleben, wie viel Gutes und wie viel Kraft im glaubenserfülltem und christusgeprägtem Leben stecken. Grenzen, Lethargie, Vorbehalte und Konflikte können überwunden werden im gemeinsamen Vertrauen auf Christus.

Davon sind diese in Erfüllung gegangen ….
Ich durfte oft erleben, wie Menschen Veränderungen erlebt, Schritte gewagt und Haltungen verändert haben. Ich habe eine große Offenheit quer durch alle gesellschaftlichen Schichten über Leben, Glauben und Werte nachzudenken. Es ist ein Privileg, Zeit für solche Begegnungen zu haben, die Menschen im Licht des Evangeliums aufleuchten lassen.

… und diese zerplatzt:
Die Veränderung von Gemeinde und Verbänden, also im eigenen Umfeld, scheint viel Zeit und „Veränderungsdruck“ zu brauchen. Statt mehr vertrauensvoller Öffnung und Weite habe ich sorgenvollen Rückzug und Enge wahrgenommen.

Ein Theologiestudium sollte beginnen, wer …
dafür eine Berufung, Begeisterung und Begabung spürt und dies auch von Menschen aus der Gemeinde widergespiegelt bekommt.

Wenn ich nochmal studieren würde, wäre es …
Ein Studium in dem Theologie gemeinsam mit gesellschaftspolitischen und sozialen Inhalten verknüpft wird und weniger von der „Innensicht“ geprägt ist.

Ich liebe an meinem Beruf:
Die Momente, in denen ich selbst immer wieder über Jesus Christus staunen darf und darüber, was er auf oft ganz eigene Art bei Menschen bewirkt.

Folgendes würde ich an meinem Berufsbild ändern, wenn ich könnte:
Ganz bewusst würde ich den einzelnen Hauptamtlichen mehr Zeit und Freiraum einräumen, die eigenen Leidenschaften und Ideen einzubringen und auszuleben, statt viel Kraft und Energie in vorhandene Abläufe und den Erhalt der Strukturen zu stecken.

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