„Jesus hat einen anderen Vorschlag für mein Lebenskonzept.“

Statement zu: „Berufen – Glaubst du nicht? Bist du aber!“

Das Thema Berufung ist ein Thema, das viele Jugendliche und junge Erwachsene beschäftigt. In der letzten Ausgabe der Entschieden und auf Social Media gaben sechs von ihnen ein Statement ab, was Berufung für sie bedeutet.

Seit ich mich dafür entschieden habe, mein Leben als Christ zu leben, habe ich gemerkt, dass damit ganz unterschiedliche Erwartungen verbunden werden. Als Kind wurde mir immer wieder gesagt, ich soll Gott fragen, was er mit meinem Leben vorhat. Im Lauf der Jahre habe ich dann gelernt, wie das aussehen kann: Da ist zum Beispiel das Ideal der Geduld, dem ich bis heute vergeblich versuche, mich zu nähern. Oder christliche Nächstenliebe, noch so eine Baustelle, die wie der Berliner Flughafen kein Ende zu nehmen scheint. In anderen Sachen bin ich dafür ganz gut, ich begegne (den meisten) Menschen (meistens) freundlich. Oder beim Thema Hilfsbereitschaft könnte ich auch einen Haken setzen. Wenn man uns Christen von außen betrachtet, könnte man manchmal auf die Idee kommen, dass es darum geht, wer Christus am ähnlichsten geworden ist; und in gewisser Weise stimmt das auch. 

Ich habe dabei aber eine faszinierende Beobachtung gemacht: Ich schaffe es nicht, alles zu erfüllen, was Gott von mir möchte. Habe ich eine Tugend gemeistert, merke ich, dass ich an einer anderen Stelle versage. Und kaum nehme ich die nächste in den Blick, fange ich an, die erste zu vernachlässigen. 

„Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s finden.“ 

Jesus hat einen anderen Vorschlag für mein Lebenskonzept. Er sagt: „Gesteh dir ein, dass du es nicht schaffst, allem nachzurennen, was gut und wichtig ist. Bleib in meiner Nähe, und dabei wird sich dein Leben verändern.“ Fast zu billig, aber das ist christliche Hingabe. Wenn man´s genau nimmt, sogar Lebens-Aufgabe.

David Höfer

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